Warum wirkt Obst gegen Verstopfung?
Obst gilt bekanntermaßen als sehr gesund und sollte auf keinem Speiseplan fehlen. Eine abwechslungsreiche Diät mit viel Obst gilt als eines der besten und natürlichsten Hausmittel gegen Verstopfung. Sowohl frisches als auch getrocknetes Obst können Verdauungsbeschwerden lindern und die Darmtätigkeit wieder anregen. Wenn es um Verstopfung geht, dann sind allerdings nicht alle Obstsorten gleich.
Im Wesentlichen beruht die Wirkung von Obst gegen Verstopfung auf drei Mechanismen:
Ballaststoffanteil
Viele Obstsorten enthalten eine Menge löslicher Ballaststoffe wie Pektin, welches im Darm aufquillt und so die Darmtätigkeit anregt. Zu den Obstsorten mit einem hohen Ballaststoffanteil zählen beispielsweise Äpfel, Quitten oder Zitrusfrüchte.
Wasseranteil
Frisches Obst enthält meist auch einen hohen Wasseranteil. Dadurch wird der Stuhl weich und kann so besser durch die engen Darmwindungen wandern. Bei einem hohen Wasseranteil denken wir natürlich sofort an die Wassermelone (ca. 93% Wassergehalt). Weitere Obstsorten mit hohem Wasseranteil sind dann beispielsweise Grapefruit (91%), Erdbeeren (90%) oder auch Weintrauben (80%).
Fruchtzucker
Obst enthält Fruchtzucker. Dieser wirkt bei entsprechendem Konsum abführend. Eine hohen Anteil an Fruchtzucker bezogen auf ihr Gewicht haben natürlich alle getrockneten Obstsorten wie etwa Trockenpflaumen oder Feigen.
Die besten Obstsorten gegen Verstopfung
Wir haben eine Liste mit den besten Obstsorten gegen Verstopfung vorbereitet:
Ananas
Viele exotische Obstsorten wie die Ananas wirken sich positiv auf die Darmtätigkeit aus. Eine Scheibe vor jeder Mahlzeit beugt Verstopfung wirkungsvoll vor. Dabei spielen Verdauungsenzyme, die etwa auch in Mangos und Papayas vorhanden sind, eine wichtige Rolle. Nach Möglichkeit konsumieren Sie die Frucht in reifem Zustand. Da die Früchte, die in unseren Supermärkten zum Verkauf angeboten werden, allerdings meist einen langen Transport hinter sich haben und daher bereits unreif geerntet werden, ist Trockenobst eine praktische Option.
Wenn Sie bewusst regional einkaufen wollen, dann folgen Sie lieber unserem nächsten Tipp und beißen in einen unserer heimischen …
Äpfel
„An apple a day keeps the doctor away.“ Den aus dem Englischen Spruch kennt jedes Kind und bedeutet so viel wie „Ein Apfel pro Tag hält den Doktor fern“. Äpfel enthalten viel Pektin, also viele lösliche Ballaststoffe, und sind daher ein wunderbares Hausmittel gegen Verstopfung. Ein geriebener Apfel, am besten mit der Schale, kann Wunder gegen Verstopfung wirken. Diesen isst man im Idealfall gleich morgens auf nüchternden Magen. Wegen seiner wasserbindenden Eigenschaften sind geriebene Äpfel als Hausmittel gegen Durchfall populär.
Tipp: Vor allem in der Hauptsaison von Ende Sommer bis Anfang Herbst finden Sie bei unseren heimischen Obstbauern zahlreiche köstliche Apfelsorten. Dort werden häufig auch mehr unterschiedliche Sorten als im Supermarkt angeboten. Es lohnt sich daher jedenfalls einmal einem Apfelbauern einen Besuch abzustatten und sich durch das Angebot durchzukosten. Vom knackig frischen Braeburn bis hin zu den alten Sorten wie einem Kronprinz Rudolf gibt es unter den Äpfeln viele verschiedene Geschmacksrichtungen. Da findet jeder seine Sorte.
Aprikosen
Aprikosen oder Marillen sind nicht nur süß und köstlich sondern auch als Hausmittel gegen Verstopfung beliebt. Aprikosen enthalten nicht nur abführend wirkenden Fruchtzucker, sondern auch viel Provitamin A (Carotin). Darüber hinaus enthalten Aprikosen Salicylsäure, welche eine antibakterielle Wirkung hat und so Keime im Magen-Darm-Trakt abtötet.
Mit frischen oder getrockneten Aprikosen sollte dem nächsten Toilettenbesuch nichts mehr im Wege stehen. Damit die getrockneten Apriokosen ein bisschen weicher werden, kann man sie über Nacht in Wasser einlegen und Tags darauf konsumieren.
Birnen
Ähnlich wie Äpfel sind auch Birnen eine der Obstsorten, die sich besonders gut zur Bekämpfung von Verstopfung eignen. Birnen sind reich an Ballaststoffen, insbesondere auch am Ballaststoff Pektin. Dieser regt den Darm an und hilft dabei die Verstopfung zu lösen. Essen Sie die Birne am besten mit Schale. Im Ganzen oder auch in einem gesunden Smoothie.
Feigen
Trockenfeigen sind prall gefüllt mit verdauungsfordernden Ballaststoffen. Ihnen wird außerdem nachgesagt, dass sie den Magen gegen Sodbrennen und Reflux schützen.
Pflaumen
Pflaumen und Zwetschgen schmecken nicht nur toll, sondern sind auch voller Ballaststoffe. Das gilt sowohl für das frische Obst als auch für die getrockneten bzw. gedörrten Leckerbissen. Wegen der Süße schmecken Kindern vor allem Trockenpflaumen. Um auch wirklich beste Qualität zu bekommen, sollte man im Idealfall auf eine Bio-Marke setzen. Siehe dazu auch Pflaumen gegen Verstopfung.
Auch in Omas Trickkiste gegen Verstopfung finden sich eingelegte Pflaumen. Dazu nehmen Sie:
- 1 Hand voll Trockenpflaumen
- 250ml warmes Wasser
Die Trockenpflaumen über Nacht im Wasser einweichen. Am nächsten Morgen das Wasser trinken und die Pflaumen dazu essen. Schmeckt besonders den Kindern gut.
Tamarinde
Bei uns meist nur als Gewürz bekannt ist Tamarinde, die Schote des Tamarindenbaums. Diese wird in Südost-Asien als Snack mit Zuckerdip gegessen. Mehr darüber erfahren Sie in Hausmittel gegen Verstopfung im Thailand Urlaub. Bei uns können Sie versuchen frische Tamarinde in Importsupermärkten zu kaufen oder auch als fertigen kandierten Snack. Wenn Sie die Tamarinde nicht frisch kaufen, dann achten Sie darauf, dass nicht zu viel Zucker zugesetzt wurde.
Trauben
Die Kerne und Schalen der Trauben enthalten eine Menge Ballaststoffe und die bringen bekanntlich den Darm und damit die Verdauung in Fahrt.
Überdies enthalten Trauben so genannte Flavonoide. Die (vor allem in den roten) Trauben enthaltenen Flavonoide sind der Grund warum man lange Zeit ein Gläschen Rotwein pro Tag als gesund propagiert hat. Mittlerweile sagt man allerdings, dass der negative Effekt des Alkohols den positiven Effekt der Flavonoide überwiegt. Daher bleibt man lieber doch bei einem Glas Traubensaft oder noch besser gleich beim unverarbeiteten Obst – der Saft enthält nämlich auch keine Ballaststoffe mehr. Siehe dazu auch Weintrauben gegen Verstopfung.
Wassermelone
Wassermelonen enthalten – wie ihr Name schon sagt – viel Wasser, etwa 93 Prozent sind es. Wasser ist wichtig für den Verdauungsvorgang, gut hydriert zu bleiben ist daher für sich bereits ein wichtiger Tipp gegen Verstopfung. Zusätzlich enthält die Wassermelone eine Menge Furchtzucker und Zellulose. Beides wirkt auch wieder abführend.
Wassermelonen beinhalten eine Menge Carotinoiden, vor allem Lycopin, sowie Vitamin C, Eisen, Natrium, Vitamin B6 & B1, Magnesium und Kalium. Damit sagt man Wassermelonen nach gut für das Immunsystem zu sein. Zusätzlich sind Wassermelonen ein gutes Hausmittel zum Abnehmen, da sie auf 100g nur 30kcal hat. Daher eignet sich die Wassermelone perfekt als Snack oder Dessert, gerade an heißen Sommertagen. Am erfrischendsten schmeckt sie aus dem Kühlschrank.
Mehr dazu siehe unter Wassermelone gegen Verstopfung.
Wissenswertes über Obst gegen Verstopfung
Frisches Obst oder Trockenobst?
Frische Früchte haben den Vorteil, dass sie einen höheren Wasseranteil enthalten und Wasser hilft bekanntlich dabei den Stuhl auf natürliche Art weich zu machen. Durch die Trocknung wurde der Wasseranteil zu großen Teilen aus dem Trockenobst entfernt. Daher enthalten sie auf die gleiche Menge Obst einen höheren Fruchtzuckeranteil, der in hohen Mengen auch abführend wirken kann.
Ob Sie die Früchte in frischem oder getrockneten Zustand genießen, bleibt also grundsätzlich ganz Ihnen überlassen. Wenn Sie neben Verstopfung auch noch gerne ein paar Kilo verlieren wollen, dann greifen Sie lieber zu frischem Obst. Frisches Obst ist nicht so kalorienhaltig ist und eignet sich als Hausmittel gegen Verstopfung und zum Abnehmen. Wenn Sie Schwierigkeiten haben – was bei Kindern öfter Mal der Fall ist – eine ausreichende Menge an Ballaststoffen runter zu bekommen, dann können Sie auch mal auf Trockenobst zurückgreifen.
Wirken Bananen stopfend?
Pürierte Bananen gelten als Hausmittel gegen Durchfall. Sie enthalten wie Äpfel auch Pektin, welches Wasser im Magen-Darm Trakt binden kann. Ein Mythos, der sich daraus abgeleitet hartnäckig hält ist, dass Bananen verstopfend wirken. Das ist so erstmal nicht ganz richtig. Die in den Bananen enthaltenen Ballaststoffe regen grundsätzlich die Verdauung an. Der Mythos kommt daher, dass unreife Bananen viel Stärke enthalten und daher schlechter verdaulich sind. Mit zunehmendem Reifegrad wird die Stärke in Zucker umgewandelt, so dass man beim Verzehr reifer Früchte keinerlei Verstopfung befürchten muss.
Überdies sind Bananen reich an Kalium, Magnesium und Vitaminen und sind daher auch unabhängig von Verstopfungsbeschwerden gesund. Besonders hervorzuheben ist das in den Bananen enthaltene Kalium, welches hilft einen ausgeglichenen Säure-Basen Haushalt zu erhalten. Kalium spielt außerdem eine Rolle bei der Weiterleitung von Nervenimpulsen, sind also wichtig für Muskelkontraktionen, Herzfunktion und die Regulation des Blutdrucks.
Wie kann ich mehr Obst in meinem Alltag integrieren?
Hand aufs Herz, wie oft essen Sie Obst und Gemüse am Tag? Wenn Sie – wie die meisten Deutschen – jetzt nicht „mindestens fünfmal“ geantwortet haben, dann sollten Sie daran schleunigst etwas ändern. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt in einer Stellungnahme [1] mindestens fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag. Ein hoher Konsum von Gemüse und Obst verbessert den Gesundheitsstatus und kann das Risiko für Krebs und Herz-Kreislauf-Krankheiten senken. Falls Sie geflissentlich das Wort „mindestens“ überlesen haben, wollen wir Sie nochmal darauf hinweisen, dass es auch mehr sein darf 🙂
Neben vielen anderen positiven Effekten zeigen Studien auch, dass ein hoher Verzehr von Obst und Gemüse möglicherweise entzündlichen Darmerkrankungen vorbeugen kann. [²]
Da es so vielen Menschen schwer fällt die empfohlenen Menge an Obst und Gemüse zu sich zu nehmen, haben wir ein paar Tipps und Tricks für Sie, wie Sie Obst und Gemüse besser in Ihren Alltag und den Ihrer Familie integrieren können.
Tipps für mehr Obst im Alltag
Obst aufschneiden
Ihre Kinder wollen einfach nicht zum Obst greifen, sondern naschen lieber?
Schneiden Sie Obst wie Äpfel, Birnen, Wassermelonen, usw. in kindergerechte Stücke auf. Wenn Sie das Obst länger stehen lassen, dann beträufeln Sie es noch mit etwas Zitronensaft. Dann sieht es auch länger frisch aus. Sie können das geschnittene Obst auch eine Weile im Kühlschrank stehen lassen bis sich der Heißhunger der Kinder regt.
PS: Das klappt auch mit dem Partner oder der Partnerin.
Obstsalat statt Monotonie
Wenn Ihnen immer das gleiche Obst zu eintönig ist, dann machen Sie doch mal einen Obstsalat. Da greift bestimmt die ganze Familie zu.
Wenn Sie Tipps brauchen was in Ihrem Obstsalat nicht fehlen darf, dann lesen Sie doch einfach unseren Artikel Bestes Obst gegen Verstopfung.
Bananen-Eis selber machen
Sie haben Lust auf Eis? Dann müssen Sie nicht in die Eisdiele oder den Supermarkt. Sie brauchen auch keine Eismaschine. Ein paar gefrorene Bananen und ein halbwegs guter Standmixer tun es auch. Bananen ins Gefrierfach, warten bis diese gefroren sind und von dort direkt in den Mixer. So haben Sie im Handumdrehen veganes Bananeneis hergestellt. Dazu noch ein paar Tipps:
- Für den intensiven Geschmack eignen sich am besten sehr reife Bananen. Das ist ideal für all jene, die ihre Bananen etwas grün mögen. Die mit der braunen Schale kann man noch wunderbar einfrieren.
- Das Bananeneis lässt sich wunderbar variieren. Kakaopulver dazu und Sie haben Schoko-Eis. Heidelbeeren dazu und Sie haben Heidelbeereis. Den Ideens sind kaum Grenzen gesetzt.
- Wenn Sie etwas Hafer-, Dinkel- oder Mandelmilch hinzugeben, dann schmeckt es noch cremiger.
- Wer seinen Mixer schonen möchte, der wartet ein paar Minuten bis die Bananen etwas aufgetaut sind.
Smoothies
Smoothies sind ein zweischneidiges Schwert. Einerseits stecken viele Vitamine und Ballaststoffe darin und können bei der Lösung von Verstopfungsbeschwerden helfen, andererseits verleiten Smoothies dazu mehr davon zu sich zu nehmen als man möchte. Gerade für Menschen, die mit Übergewicht zu kämpfen haben, wäre die intakte Form des Obstes die bessere Option. Denken Sie mal darüber nach wie lange Sie an einem Apfel, einer Birne, einer Banane und einer Schale Himbeeren kaufen und wie schnell Sie einen Smoothie runterschlucken. Die gemixte Form lässt sich mutmaßlich auch leichter verstoffwechseln und der Zucker geht schneller ins Blut über.
Mehr Tipps
Mehr Tipps finden Sie im weiterführenden Artikel Obst und Gemüse 5-Mal am Tag.
Video – Bestes Obst gegen Verstopfung
Wer bis hierher durchgehalten hat, kann sich eine Kurzfassung des Artikels
nun auch noch als Video ansehen:
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