Welche Gewürze wirken gegen Verstopfung?
Wenn es um Verstopfung geht, dann gibt es neben anderen Hausmitteln auch einige Gewürze, die Beschwerden lindern und die Verstopfung auflösen können.
- Anis
Anis kann sich nicht entscheiden, ob es lieber süßlich oder herb schmecken möchte. Es erinnert geschmacklich etwas an Lakritze und ist nicht jedermanns Sache. In Keksen oder schwedischen Bäckereien kann Anis aber auf alle Fälle sehr lecker sein. Anis wirkt darmregulierend und hilft einer beleidigten Darmschleimhaut. Überdies hilft es auch gegen Blähungen. - Chili
Das im Chili enthaltene Capsaicin brennt nicht nur im Mund, sondern auch im Magen und Darm. Wenn man es nicht gleich übertreibt, dann spürt man hier keine Schmerzen, doch der Darm wird dadurch “motiviert” die reizenden Chilis wieder und die Darmentleerung zu beschleunigen. Durch die antibakterielle Wirkung soll dabei der Darm auch noch von ungebetenen Gästen gereinigt werden. - Curry
Curry ist kein einzelnes „Gewürz“, sondern bezeichnet eine Gewürzmischung, die oft in der indischen oder südostasiatischen Küche eingesetzt wird. Genau genommen handelt es sich nicht um eine feste Gewürzmischung, sondern kann – auf Basis der Herkunftsregion – unterschiedliche Zutaten besitzen. Regelmäßig finden aber sich Kümmel, Koriander, Kurkuma, Nelken und Chili in den jeweiligen Mischungen. - Dill
Dill lässt sich gut für Suppen oder Gemüseeintöpfe einsetzen. Es lindert Blähungen und fördert die Verdauung. - Fenchelsamen
„Der Fenchel, wie auch immer er gegessen wird, macht den Menschen fröhlich und vermittelt ihm angenehme Wärme (gute Durchblutung), guten Schweiß und gute Verdauung…Denn wer Fenchel oder seinen Samen nüchtern isst, vermindert den üblen Schleim oder die Fäulnisse in ihm und er unterdrückt den üblen Geruch seines Atems…“ (Hildegard von Bingen)
Fenchel ist bekömmlich und hilft der Verdauung sowohl als Gemüse, also Gewürz oder als Tee. - Koriander
Koriander lässt sich überaus vielseitig einsetzen, egal ob als frische Blätter im Salat, als Tee, als Bestandteil des Currys oder sogar als Brotgewürz – dem Ideenreichtum sind kaum Grenzen gesetzt. Koriander lindert Blähungen, Verdauungsprobleme und Magenschmerzen.
Falls Koriander für Sie nach Seife schmeckt (das betrifft, auf Grund eines spezifischen Gens , etwa 20% aller Menschen), dann nehmen Sie Abstand vom Koriander. Er ist zwar deshalb nicht schädlich für Sie, aber Sie haben viele andere gute Tipps hier. - Kümmel
Der Klassiker der westeuropäischen Küche gegen Verdauungsbeschwerden. Er lindert allerlei Verdauungsbeschwerden von Blähungen über Völlegefühl bis zu Bauchschmerzen. Am besten eignet er sich für Gulasch oder Kraut- und Kartoffelgerichte.
Kümmel ist also mit Sicherheit das bei uns bekannteste Gewürz gegen Verstopfung. Schon Oma hat ihn in Ihrer Trickkiste! - Liebstöckel
Liebstöckel im Volksmund auch Maggy-Kraut genannt, ist das Non-Plus-Ultra Suppengewürz. Liebstöckel ist lieb zur Leber und zum Verdauungstrakt. - Petersilie
Petersilie kommt gerne zur Entgiftung und bei Verstopfung zur Anwendung. Petersilie passt zu allerlei Salaten, Suppen und Gemüsegerichten. Oder Sie machen Petersilie-Kartoffel. - Tamarinde
Eine oft übersehene Frucht gegen Verstopfung ist die Tamarinde, die Schote des Tamarindenbaums. Sie kann als gezuckerter Snack oder zum Würzen von Suppen wie der thailändischen Tom Yum Suppe verwendet werden.
Falls Sie den Geschmack der Tamarinde mögen, gefallen Ihnen vielleicht auch die anderen Tipps gegen Reiseverstopfung im Thailand Urlaub. - Zimt
Zimt kann nicht nur helfen den Blutzucker zu regulieren, sondern auch gegen bakterielle Infekte im Darm.
Warum sind Gewürze so gesund?
Neben der Förderung der Verdauung haben unterschiedliche Gewürze auch andere gesundheitsförderliche Effekte. Viele Gewürze können:
- entzündungshemmend,
- antibakteriell und
- antioxidativ wirken
- Schmerzen lindern
- den Appetit zügeln
- die Fettverbrennung ankurbeln
- das Immunsystem stärken
Es würde hier den Rahmen sprengen die positiven Effekte aller möglichen Gewürze aufzuzählen, doch eine Empfehlung für gesundheitsbewusste Menschen wollen wir noch abgeben: Kurkuma. Kurkuma gilt heute als eines der gesündesten Gewürze für den Menschen, bei dem neben den meisten der oben genannten Effekten auch noch in Studien eine krebsvorbeugende Wirkung gefunden wurde. Die folgende Quelle ist zwar auf Englisch, bietet aber eine tolle Zusammenfassung was Kurkuma alles kann.
Der Pfeffersack und die Gewürzinseln
Können Sie sich Essen ohne Gewürze vorstellen? Wahrscheinlich nicht! Und trotzdem waren über Jahrhunderte hinweg den meisten Menschen die Gewürze, die wir heute ganz normal im Küchenregel haben, unbekannt oder nicht zugänglich. In Europa sind auf Basis des Salzabbaus ganze Regionen (z.B.: das österreichische Salzkammergut) zu Reichtum gekommen. Das Zeitalter der europäischen Entdecker wurde nicht einfach aus menschlicher Neugier eingeläutet, sondern um einen Handelsweg nach Indien und auf die sagenumwobenen Gewürzinseln zu finden. In diesen Herkunftsgebieten waren die Gewürze vergleichsweise günstig, doch durch Transportkosten und Zölle auf jeder Zwischenstation wurden – wenn sie in Europa ankamen – Gewürze zu einem Luxusgut.
Ein Sack Pfeffer war so teuer und wertbeständig, dass man andere Besitztümer wie Land oder Handelsgüter in Pfeffer bepreiste. Im Mittelalter wurden schwerreiche Menschen, vor allem die Händler der nördlichen Hansestädte, etwas abschätzig als Pfeffersäcke bezeichnet.
Die schon zuvor erwähnten Gewürzinseln bezeichnen die heutigen Molukken, eine Inselgruppe im heutigen Indonesien. Wie der Name, der etwa aus dem 16. Jahrhundert stammen dürfte, schon sagt wuchsen dort viele Gewürzpflanzen. Begehrt waren vor allem die Gewürznelke und die Muskatnuss.
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