Pflaumen gegen Verstopfung

Pflaumen gelten schon lange als wirksames Hausmittel bei Verstopfung. Schon bei den alten Griechen und Römern war die verdauungsfördernde Wirkung bekannt. So schrieb der römische Dichter Martial vor etwa 2000 Jahren: „Nimm Pflaumen für des Alters morsche Last, denn sie pflegen zu lösen den hartgespannten Bauch“.

Wie wirken Pflaumen gegen Verstopfung?

Mit 1,4g Ballaststoffen auf 100g haben Pflaumen einen nicht zu vernachlässigenden Anteil an Ballaststoffen, wobei sie mit Äpfeln (ca. 2,4g) und Birnen (ca. 2,9g) nicht ganz mithalten können. Trotzdem wurde in wissenschaftlichen Studien nachgewiesen, dass Pflaumen eine positive Auswirkung auf die Stuhlmenge und -häufigkeit von Menschen mit Verstopfungsbeschwerden haben.

Eine weitere Erklärung für die abführende Wirkung der Pflaumen ist die in ihnen enthaltene Fructose. Diese wirkt in größeren Mengen ebenfalls abführend. Um die besten Wirkung zu erzielen, sollten Sie also wirklich reife Früchte zu sich nehmen.

Warum sind Pflaumen so gesund?

Pflaumen enthalten eine gute Mischung an Vitaminen und Mineralstoffen und Spurenelementen, beispielsweise wie Kalium, Calcium, Eisen, Zink und Magnesium und die Vitamin A, Vitamine C und E und unterschiedliche B-Vitamine (B1, B2, B3, B5, und B6).

Neben der positiven Wirkung auf die Verdauung werden Pflaumen noch weitere positive gesundheitliche Effekte nachgesagt, so etwa:

  • Pflaumen sind gut für die Nerven
  • Pflaumen senken das (Darm-)Krebsrisiko (Quelle)
  • Pflaumen halten Gefäße elastisch
  • Pflaumen senken den Cholesterinwert

Pflaume oder Zwetschge?

Oft wird behauptet, dass Pflaumen und Zwetschgen nur unterschiedliche Bezeichnungen in Deutschland und Österreich sind. Tatsächlich spricht man in Österreich eher von Zwetschgen und in weiten Teilen Deutschlands von Pflaumen. Doch auch hier tun sich regionale Unterschiede auf. In Bayern ist ebenfalls die Bezeichnung Zwetschge oder „Quetsche“ sehr verbreitet und auch in der Pfalz kennt man „Zwetschen“.

In Wahrheit gibt es aber doch einen kleinen Unterschied zwischen Pflaumen und Zwetschgen. Beide gehören zur Gattung der Prunus. Pflaume bezeichnet sowohl den Überbegriff, also auch eine bestimmte Art. Diese ist eher rundlich und hat ein festeres Fruchtfleisch. Die Zwetschge ist länglicher/oval und löst sich, wenn sie reif ist, leichter vom Kern.

Kriecherl, Mirabellen, Ringlotten

Auch die Kriecherl, Mirabellen und Ringlotten sind Unterarten der Gattung Prunus.

  • Die Kriecherl sind eine der ursprünglicheren Wildobstsorten. Sie können farblich je nach Region variieren, neben blau kommen sie auch beispielsweise in gelb-grün. Kriecherl haben unter den genannten Arten den geringsten Zuckeranteil, dafür aber mehr Fruchtsäure. Das verleiht ihnen einen leicht säuerlichen Geschmack. Wer das nicht mag, kann sie auch einkochen oder zu Marmeladen verarbeiten – auch wenn die aufgezuckerte Marmelade dann nicht mehr als gesundes und verdauungsförderndes Hausmittel durchgeht.
  • Ringlotten sind eine veredelte Sorte. Sie wurden auf Größe und Süße gezüchtet. Dadurch haben sie einen höheren Zuckergehalt.
  • Mirabellen sind ebenso eine veredelte Sorte. Sie sind etwas kleiner als die Ringlotten (eher wie Kriecherl), aber sehr süß und aromatisch. Farblich kommen sie meist gelb daher.

Wie gut …

… sind Trockenpflaumen gegen Verstopfung?

Durch den geringeren Wasseranteil haben Trockenpflaumen haben auf 100g natürlich mehr Ballaststoffe (ca. 12g) als die frischen Pflaumen. In der oben genannten Studie wurden auch Trockenpflaumen verabreicht und als äußerst wirksam gegen Verstopfung beschrieben. Durch den fehlenden Wasseranteil enthalten die getrockneten Pflaumen aber auch viel Zucker und verlieren etwas an Vitaminen. Vor allem in der kälteren Jahreszeit sind Trockenpflaumen also als Hausmittel gegen Verstopfung sehr zu empfehlen, trotzdem raten wir  nach Möglichkeit zu frischem, regionalen und saisonalen Obst.

Nicht nur Trockenpflaumen, sondern generell Trockenobst ist ein wunderbares Hausmittel gegen Verstopfung. Für mehr dazu lesen Sie auch unseren Artikel Trockenobst gegen Verstopfung.

… ist Pflaumensaft gegen Verstopfung?

Naturtrüber Pflaumensaft ist ein wunderbares Hausmittel gegen Verstopfung. Es wird auch oft bei Verstopfung von Babys und Kleinkindern angewendet, wobei man darauf achten sollte, dass man sich vorsichtig an die Verträglichkeit des eigenen Kindes herantastet. Egal ob bei Kindern oder Erwachsenen, Pflaumensaft sollte man besser verdünnt als Schorle trinken. Ein gutes Verhältnis ist üblicherweise 3:1 oder 4:1, oft steht das aber auch auf der Flasche selber präziser. Beim Pflaumensaft gilt ähnlich wie bei den Trockenpflaumen, dass man den Zuckeranteil nicht unterschätzen sollte. Als Hausmittel gegen Verstopfung zu empfehlen, aber langfristig wollen Sie doch lieber ungesüßte Getränke zu sich nehmen wie Tees gegen Verstopfung oder Mineralwasser gegen Verstopfung.

… ist Slivovitz gegen Verstopfung?

Der gefürchtete Slivovitz, den man damals im Yugoslawien Urlaub nach dem Essen bekommen hat oder den der Kollege vom Balkan (Serbien und Rumänien gehören übrigens zu den größen Pflaumen Produzenten weltweit) mitgebracht hat, ist ein aus Pflaumen hergestellter Schnaps. Dass er bei der Verdauung nach fettigem Essen helfen soll, ist allerdings leider ein Mythos. Im Gegenteil, der Körper muss sich nun auf den Abbau von Alkohol konzentrieren statt die Verdauung anzustoßen.

Es gibt allerdings sehr wohl Menschen, die auf übermäßigen Alkoholgenuss mit Durchfall oder flüssigem Stuhl am nächsten Tag reagieren. Das kommt meist von einer Reizung der Dünndarmschleimhaut. Von dieser Methode der Bekämpfung von Verstopfung raten wir explizit ab! Sie wollen ja nicht den Teufel mit dem Belzebub austreiben!

Rezepte mit Pflaumen

Um Pflaumen in seinen Speiseplan einzubetten, bieten sich ein paar Varianten an:

  • Marokkanisches Couscous mit Kichererbsen und Dörpflaumen (zum Rezept)
  • Paprika-Gemüse mit gelben Pflaumen (zum Rezept)
  • Selbstgemachtes Pflaumenmus (zum Rezept)
  • Pflaumen-Tamarinden-Chutney (zum Rezept)

Sie können die frischen oder getrockneten Pflaumen aber auch einfach so essen 🙂

Pflaumen schmecken mir nicht – gibt es Alternativen?

Falls einem Pflaumen nicht schmecken, dann ist das für uns als Pflaumenfans zwar schwer zu verstehen, aber es gibt eine ganze Menge ballaststoffreicher Alternativen:

  • Feigen (ca. 2,9g Ballaststoffe auf 100g)
  • Birnen (ca. 2,9g Ballaststoffe auf 100g)
  • Äpfel (ca. 2,4g Ballaststoffe auf 100g)
  • Pfirsiche (ca. 1,5g Ballaststoffe auf 100g)
  • Aprikosen / Marillen (ca. 1g Ballaststoffe auf 100g)

Sie können auch den Artikel Bestes Obst gegen Verstopfung lesen. Da bekommen Sie noch ein bisschen mehr Inspiration gegen Obstipation.

Pflaumen aus dem eigenen Garten

In unseren Breitengraden beginnt die Ernte-Saison im etwa im Juli und geht dann bis Ende August. Manche Sorten reifen auch erst etwas später. So kann je nach Standort die Saison auch bis Ende September oder Anfang Oktober dauern. Im Supermarkt bekommt man die Pflaumen aber natürlich praktisch ganzjährig aus aller Welt. Mit ein bisschen Glück haben Sie aber sogar noch selber einen alten Baum im Garten. In vielen ländlichen Gebieten hatte das bis vor wenigen Jahren noch fast jeder. Die Pflaumen aus dem eigenen Garten schmecken natürlich am Besten.

Besonders lästig sind dabei Würmer, die die Pflaumen von innen heraus auffressen und ihre Largen darin ablegen. Die befallenen Pflaumen fallen typischerweise früh in der Saison ab. Wenn Sie nicht mit der Chemiekeule auffahren wollen, dann sollten Sie die betroffenen Pflaumen möglichst schnell aufsammeln und getrennt entsorgen. Die Larven kriechen nämlich in die Erde, schlüpfen im nächsten Jahr wieder als kleine Mücken und befallen die jungen Früchte dann erneut. Dazu eignen sich auch Fallnetze, die Sie unter dem Baum aufspannen.

Welche Obstsorten wirken noch bei Verstopfung?

Wir haben Ihnen eine Menge gute Tipps unter Bestes Obst gegen Verstopfung zusammengestellt.

 

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