Glaubersalz gegen Verstopfung

Glaubersalz ist der gebräuchliche Name für Natriumsulfat-Decahydrat. Es kommt in Form von meist weißen oder seltener farblosen  Kristallen vor. Der Apotheker und Alchemis Johann Rudolph Glauber, der auch als Ur-Vater der heutigen Chemieindustrie gilt, entdeckte das Glaubersalz um 1625 und produzierte es aus speziellen, salzhaltigen ungarischen Quellen. Glauber selbst nannte das von ihm entdeckte Salz auch ‚Sal mirabilis‘ und ‚Mirabili‘ und kannte dessen Verwendung als Abführmittel.

Verwendung von Glaubersalz

Heute wird Glaubersalz vor allem als Unterstützung beim Fasten verwendet oder besser gesagt wird es üblicherweise VOR dem Fasten eingesetzt. Da durch das Fasten die Darmtätigkeit zurück geht, wird Glaubersalz eingesetzt, um in der Vorbereitungszeit den Darm zu entleeren und Giftstoffe aus dem Körper zu spülen. Nicht nur das, durch den leeren Darm soll dem Körper der Anbruch der Fastenperiode signalisiert werden, wodurch auch das Hungergefühl zurück gehen soll. Überdies wird Glaubersalz auch zur Darmentleerung vor Operationen verabreicht.

Neben dem Einsatz als Abführmittel und Unterstützung beim Fasten, wird Natriumsulfat heute auch in vielen anderen Produkten verwendet, beispielsweise als Streckmittel in Waschmitteln, in der Papierindustrie oder bei der Herstellung von Farbstoffen. Das klingt jetzt nicht ganz so appetitlich, Glaubersalz wird allerdings schon lange als natürliches Abführmittel eingesetzt und ist nicht vergleichbar mit modernen Medikamenten und Abführpulvern.

Glaubersalz zum Abnehmen

Immer wieder hört man, dass Glaubersalz als Abnehmmittel eingesetzt wird. Das ist keine gute Idee. Natürlich wird Ihre Waage durch die Entleerung des Darms erstmal weniger Kilo anzeigen, doch ist dieser Gewichtsverlust  nicht nachhaltig. Der Darm wird sich wieder mit Inhalt füllen. Das ist ganz normal. Das vornehmliche Ziel einer Fastenkur ist auch meistens nicht das Abnehmen, sondern körpereigene Mechanismen wie das Entlasten der Bauchspeicheldrüse oder die Autophagie, also die Zellerneuerung.

Wie nimmt man Glaubersalz zu sich?

Glaubersalz wird zwar schon seit vielen 100 Jahren als Mittel gegen Verstopfung eingesetzt, ist allerdings kein sanftes Hausmittel, sondern wirkt bei falscher Dosierung für viele überraschend stark. Üblicherweise werden 2 bis 4 Teelöffel des wasserlöslichen Glaubersalzes in 250ml Wasser verrührt. Eine höhere Dosierung von 1 bis 2 Esslöffel Glaubersalz auf 500 ml Wasser beschleunigt den Effekt ganz massiv. Wegen des bitteren Geschmacks sollten Sie ein weiteres Glas Wasser (oder auch einen intensiv schmeckenden Saft) zum Nachspülen bereit halten. Die Flüssigkeit werden Sie wegen der auf Sie zukommenden Darmentleerung ohnehin brauchen.

Da Sie sich auf einige spontane Sitzungen einstellen sollten, bleiben Sie bitte nach der Einnahme in der Nähe einer Toilette. Die Wirkung kann sehr flott, also etwa nach einer halben Stunde eintreten; in manchen Fällen kann es auch länger (ein paar Stunden) dauern. Bitte nehmen Sie nicht gleich ein zweites Glas, nur weil die Wirkung nicht unmittelbar einsetzt.

Glaubersalz ist nicht Bittersalz

Oft wird das Glaubersalz wegen seines bitteren Geschmacks auch mit Bittersalz verwechselt. Das ist allerdings falsch. Obwohl beide eine ähnliche bis gleiche Wirkung haben und zur Darmreinigung oder vor dem Fasten eingesetzt werden, handelt es sich bei Bittersalz um Magnesiumsulfat und nicht um Natriumsolfat.

Falls Sie mehr über Bittersalz wissen wollen, lesen Sie doch unseren Beitrag zum Thema Bittersalz gegen Verstopfung

Wann sollte man Glaubersalz nicht einnehmen?

Wie bereits gesagt, wirkt Glaubersalz nicht sanft. Lesen Sie daher jedenfalls die Packungsbeilage und halten Sie sich an diese und/oder den Rat Ihres Arzt oder Apothekers. Üblicherweise wird Glaubersalz nicht empfohlen bei:

  • Überempfindlichkeit gegen die Inhaltsstoffe
  • Entzündliche Magen-Darm-Erkrankungen
  • Darmverschluss
  • Herzschwäche
  • Bluthochdruck
  • Störungen des Flüssigkeit- und Salzhaushaltes

Was sollten Sie beim Einnehmen von Glaubersalz beachten?

Sie sollten Glaubersalz nicht leichtfertig oder unbeaufsichtigt über einen längeren Zeitraum verwenden. Wir wollen Ihnen keine Angst machen, Glaubersalz ist ein erprobtes Mittel gegen Verstopfung und für manche Anwendungsgebiete einfach perfekt geeignet, doch man  sollte – wenn möglich – immer erst mal zum gelinderen Mittel greifen.Eine längere übermäßige Einnahme kann die Darmflora gehörig durcheinander bringen und auch wichtige Mineralstoffe wie Kalium oder Magnesium aus dem Körper spülen.

Etwas seltener hört man, dass Glaubersalz zum Erbrechen führen kann. Das lässt sich allerdings meist auf Unverträglichkeiten oder Überempfindlichkeit zurück führen.

Probieren Sie also erst andere Hausmittel aus. Wir haben eine ganze Menge Artikel für Sie, versuchen Sie es doch mal mit Sauerkraut gegen Verstopfung oder Leinsamen gegen Verstopfung

Wo kann man Glaubersalz kaufen?

Wenn wir Sie mit dem bitteren Geschmack und den möglichen Nebenwirkungen nicht zu sehr verschreckt haben, dann können Sie Glaubersalz natürlich in Ihrer Apotheke oder in der Drogerie Ihrer Wahl kaufen.

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