Natürliche Sitzposition
Jahrtausendelang sind unsere Vorfahren tief in die Hocke gegangen, um Ihren Darm zu entleeren. Die moderne Toilette ist evolutionsgeschichtlich nämlich eine sehr neue Erfindung. In der natürlichen Sitzposition zur Darmentleerung sind die Knie in einem 35 Grad Winkel angewinkelt und der schwebt Hintern nur knapp über dem Boden. Die Defäkation wird durch diese gesunde und natürliche Sitzhaltung erleichtert. In vielen Teilen der Welt, wie beispielsweise in am afrikanischen Kontinent oder in Süd-Ost-Asiens sind auch heute noch Hocktoiletten üblich. Wenig überraschend sind dort auch Verstopfung und Hämorrhoiden deutlich seltener als bei uns in Europa (schätzungsweise ca. 90% seltener).
Unnatürliche Sitzposition
Die meisten Menschen in Westeuropa können diese Position allerdings gar nicht mehr oder nicht mehr schmerzfrei einnehmen. Durch unserem heutigen Lebensstil und durch das viele Sitzen (in der Arbeit, auf der Couch, am Esstisch, im Auto und eben auch auf der Toilette) sind die Muskeln verkürzt und nicht mehr elastisch sind. Auf einer modernen Sitztoilette, wie wir sie kennen, stehen die Beine in einem Rechten 90 Grad Winkel.
In dieser Position wird der Enddarm durch unseren Schließmuskel abgeklemmt. Sie können sich das wie einen abgeknickten Strohhalm vorstellen. So wie beim geknickten Strohhalm nichts durch kann, kann beim abgeklemmten Enddarm der Darminhalt nicht ohne weiteres aus dem Darm heraustreten. Die Dauer der Darmentleerung verlängert sich oder es muss durch schmerzhaftes Pressen eine Entleerung angestoßen werden. Keine angenehme Situation. Die Folge sind unter anderem häufige Verstopfungsbeschwerden, Hämorrhoiden und Reizdarm.
Erinnern Sie sich was Sie das letzte Mal gemacht haben als Sie mit Verstopfung auf der Toilette gesessen sind? Die meisten Menschen beginnen zu pressen und lehnen sich beim Pressen unwillkürlich mit dem Oberkörper nach vorne. Das ist kein Zufall, denn Ihr Körper versucht dadurch wieder näher an die natürliche Position zu kommen und den Schließmuskel vom Darmausgang abzuwenden. Gibt es da nicht ein besseres Hilfsmittel?
Toilettenhocker
Um eine natürlichere Sitzposition auf Ihrer Toilette zu erreichen, haben wir einen Vorschlag für Sie: der Einbau eines bodennahen Plumsklos! Wer auf derart invasive und nicht ganz ernst gemeinte Vorschläge verzichten möchte, für den kommt ein Toilettenhocker in Frage. Sie schieben den Hocker unter Ihre Füße, wodurch die Beine angewinkelt werden. Dadurch erreichen Sie wieder den zuvor genannten 35 Grad Winkel in dem sich der Schließmuskel vollständig vom Darmausgang löst. Verstopfung, Hämorrhoiden und Pressschmerzen werden verringert oder verschwinden gar.
Vorteile von Toilettenhockern
Toilettenhocker können gegen mehrere Beschwerden helfen:
- Hämorrhoiden
- Verstopfung
- Schwerem, unregelmäßigem Stuhlgang
- Blähungen und Blähbauch
- Reizdarm
- Darmentzündungen
- Colitis Ulcerosa und Morbus Crohn
- Pressschmerzen
Die Nutzung von Toilettenhockern ist mittlerweile auch gut belegt:
- Renommierte Ärzte wie Peter Stanich empfehlen Toilettenhocker. (Quelle)
- Zahlreiche Studien belegen deren Wirkung. (Quelle)
- Guilia Enders empfiehlt in ihrem erfolgreichen Buch Darm mit Charme * die Verwendung eines Toilettenhocker
Holz oder Plastik
Toilettenhocker gibt es in Holz oder Plastik. Die Wahl ist hauptsächlich Geschmackssache.
Für Plastik spricht, dass die Haltbarkeit in Feuchträumen höher sein kann. Darüber hinaus sind Toiletten und Badezimmer natürlich nicht keimfrei. Sie werden Ihren Toilettenhocker früher oder später auch reinigen wollen. Beim Einsatz von Putzmittel sind die Plastikmodelle oft etwas widerstandsfähiger. Toilettenhocker gibt es viele. Ein ausgezeichnetes und als Medizinprodukt anerkanntes Modell ist der HOCA Toilettenhocker *.
Dazu kommt noch, dass Plastik-Toilettenhocker öfter als klappbare Modelle (wie z.B. HOCA Mobil Toilettenhocker *) ausgeführt sind und so – zwischen den Stuhlgängen – leichter verstaut werden können.
Für Holz spricht, dass Toilettenhocker daraus nachhaltiger hergestellt werden kann (wie z.B. HOCA Holz Toilettenhocker *). Dazu sollten Sie aber auf eine FSC Zertifizierung achten. FSC® steht für „Forest Stewardship Council®“. Es ist ein internationales Zertifizierungssystem für nachhaltigere Waldwirtschaft. Das Holz von Möbeln, Spielzeugen, Büchern, Schulheften oder Bleistiften mit FSC-Siegel kommt aus Wäldern, die verantwortungsvoller bewirtschaftet werden.
Alternativen zum Toilettenhocker
Wenn Sie einfach Mal ausprobieren wollen, ob Ihnen die veränderte Sitzposition bei der Darmentleerung gefällt, brauchen Sie Im Prinzip keinen Toilettenhocker. Sie können das auch mit einem Stapel Bücher, Zeitschriften oder einer passenden Holzkiste versuchen. Der Vorteil am Toilettenhocker ist neben der einfacheren Handhabung aber, dass – zumindest bei den hochwertigeren Modellen – an der Unterseite Noppen, damit der Hocker nicht so einfach davon rutscht und auch an der Oberseite eine aufgeraute Position, um die Füße rutschfest abzustellen. Darüber hinaus gibt es einige Modell, die man einklappen kann und dann an oder unter der Toilette wieder verstauen kann.
Tritthocker bzw. Babyhocker
Es gibt natürlich auch unzählige Tritthocker oder auch Babyhocker für die Toilette. Eltern kennen sie normalerweise. Diese sind natürlich eher dazu gedacht, dass Kleinkinder das Waschbecken oder die Toilette erreichen können und hinaufsteigen können. Positiv hervorzuheben ist dabei, dass diese meist BPA- bzw. Weichmacherfrei sind, sowie überwiegend auf Rutschfestigkeit Wert gelegt wird. Der Nachteil im Vergleich zu den Toilettenhocker für Erwachsene ist, dass die Tritthocker meist klobiger sind, um Stürze zu vermeiden. Dadurch lassen sie sich aber nicht mehr so einfach verstauen.
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